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Die Gemeinde Forst-Längenbühl besteht seit dem 1. Januar 2007. Seit diesem Datum gehören die Gemeinden Forst und Längenbühl nur noch zur Geschichte der Gemeinde. Die Gemeinden haben bereits in den Jahren vor der Fusionierung eng zusammen gearbeitet und die Vorteile des Miteinander erkannt. Trotzdem wollen wir nachfolgend etwas über die Wurzeln der Gemeinde Forst-Längenbühl erläutern.
Im Seienried sind die Ueberreste eines römischen Gutshofs gefunden worden. Im Mittelalter gehörten die Höfe von Forst zum Gebiet der Freiherren von Strättligen. Nachdem diese verschwunden waren, waren sie kurze Zeit im Besitz der Grafen von Kyburg und gelangten am Ende des 14. Jahrhunderts an die Stadt Bern. Diese verkaufte die Herrschaftsrechte an reiche Stadtgeschlechter, teilweise wurden sie auch vom Chorherrenstift Amsoldingen ausgeübt. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts gelangte die ganze Verwaltung an die Landvogtei Thun. Die freien Bauern kauften gleichzeitig ihren Boden zu eigen, womit sie die Entstehung einer freien Gemeinde schufen. Im Steinried in der Gemeinde Forst kamen 1926 römische Fundamentmauern zum Vorschein, und im Seihenried entdeckte man Überreste eines römischen Gutshofes mit Badeanlage. Gleichenorts wurde eine Bronzemünze mit dem Bildnis des Kaisers Trajan gefunden.
Die Gegend von Längenbühl muss schon in der jüngeren Eisen- oder Latenezeit (400 - 58 v. Chr.) bewohnt gewesen sein. Funde bestätigen dies. So fand man 1923 in Kleinismaad ein Skelett aus der Latenezeit mit Halsring (Torques) und zwei geperIten Bronzearmringen. Im Schlupf wurde zudem ein schöner Bronzedolch gefunden. 1860 entdeckte man im Längenbühlwald einen Grabhügel mit zwei Skeletten, das eine in halbsitzender Stellung. Bei einem Findling wurden Tonscherben aufgefunden, die vermutlich in die Latenezeit zurückgehen. Weiter stiess man beim Dittligsee auf Pfähle und einen Einbaum. Eine Besiedlung im heutigen Sinn hat ihren Anfang bereits zur Zeit der Alemannen genommen. Vorerst sind einzelne Weiler entstanden, deren Namen bis heute erhalten geblieben sind. Die Bezeichnungen lassen zum Teil Rückschlüsse auf Namen damaliger Bewohner oder auf die Nutzungsart der Grundstücke ziehen. Als erster Weiler durfte wohl Dittligen entstanden sein, dem danach weitere, wie Hattigen, beim Wald, Lengenbühl, Weiermatt, Halten u.a. folgten. Weitere Umschreibungen wie Kalbermoos, Ochsenweid, Wolfrichti deuten auf Nutzungsart und Tierhaltung hin. Bezeichnungen wie Waldweier, Weiermatt weisen darauf hin, dass vor vielen Jahren, nebst den heute noch zum Teil erhalten gebliebenen zwei kleinen Seen, weitere Gewässer vorhanden gewesen sind. Die damaligen Siedler betrieben Dreifelderwirtschaft und Fischfang. Aus dem Weiler Lengenbühl wurde dann schliesslich die Gemeinde Lengenbühl (ca. 1796). Erst seit 1864 hiess die Gemeinde Längenbühl.